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25.11.2016

Herbstversammlung der Kreishandwerkerschaft

Dem Handwerk im Landkreis Hildesheim geht es gut. „Die konjunkturelle Lage wird von den Betrieben so gut beurteilt wie noch nie zuvor“, teilte Kreishandwerksmeister Ulrich Sackmann bei der Mitgliederversammlung am Dienstag Abend mit.
 
Er berief sich dabei auf aktuelle Konjunkturumfragen der Handwerkskammer und des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks. „Bis zum Jahresende erwarten 92% der Betriebe, dass sich ihre Geschäfte noch einmal  besser oder zumindest auf stabilem Niveau entwickeln“, bekräftigte Sackmann.

Gedämpft wird der  Optimismus aber durch den Fachkräftemangel. „Geeignetes Personal ist immer schwerer zu finden“, bedauerte Sackmann. Die Kreishandwerkerschaft bemüht sich deswegen, den Nachwuchs für eine Zukunft im Handwerk zu begeistern. Erfolge sind messbar. 2016 haben Handwerksbetriebe bis zum September bereits 472 Ausbildungsverträge geschlossen. Im Vorjahr waren es lediglich 449. „Dies entspricht einem Anstieg von fünf Prozent“, freute sich Sackmann.


Foto: Kreishandwerksmeister Ulrich Sackmann

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand ein Referat über vorzeitige Ausbildungsabbrüche im Handwerk. Walter Macke, Mitarbeiter der Handwerkskammer Hildesheim-Südniedersachen stellte das Projekt „Early Bird“ vor. Seine Kollegin, Jana Mälzer, ist täglich im Einsatz, um das Problem mit den Ausbildungsabbrüchen in den Griff zu bekommen.

Die Zahl der Ausbildungsverhältnisse ist in den vergangenen acht Jahren kontinuierlich gesunken. Schuld ist unter anderem der demografische Wandel.
„Wir können es uns nicht leisten, leichtfertig Ausbildungsverhältnisse zu lösen“, betont Macke deswegen. „Auszubildende sind ein rares Gut“ und „sie sind unsere Fachkräfte von morgen.“ Trotzdem verzeichnet der Kammerbezirk Hildesheim-Südniedersachsen über 500 vorzeitig aufgelöste Ausbildungsverhältnisse pro Jahr. Als Hauptgründe für die Auflösungen werden ein belastendes Arbeitsklima, fehlende Kommunikation im Betrieb, ausbildungsfremde Tätigkeiten sowie hoher Zeit- und Leistungsdruck genannt.

Die meisten Ausbildungsabbrüche gibt es bei den Fachverkäufern im Lebensmittelhandwerk, Maler- und Lackierern, Dachdeckern und Friseuren. Um dem Trend  entgegen zu wirken, unterstützen die Handwerksorganisationen die Betriebe und Ausbilder mit Workshops, Beratungen und Broschüren. „Das Projekt Early Bird ist dazu da, Abbruchgründe zu erforschen, Handlungsempfehlungen abzuleiten und in Krisensituationen zur Seite zu stehen“, resümiert Macke.

Zu Beginn der Versammlung erhielt Detlef Krüger die Ernennungsurkunde zum Obermeister der Tischler Innung Hildesheim-Alfeld.