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04.12.2015

Mitgliederversammlung der Kreishandwerkerschaft

„Die Konjunktur im Landkreis Hildesheim ist zur Zeit in blendender Verfassung“, sagte Kreishandwerksmeister Ulrich Sackmann zu Beginn der Mitgliederversammlung im Söhrer Forsthaus.
 
„Schon lange sind die Geschäfte im Handwerk nicht mehr so gut gelaufen. Die Konjunkturumfragen der Verbände sprechen sogar von einem Allzeithoch und korrigierten die Umsatzprognose für 2015 auf 2 % nach oben“, so Sackmann weiter.
Getragen wird die gute Handwerkskonjunktur vor allem von der stabilen Gesamtwirtschaft, der guten Verbraucherstimmung und der anhaltend hohen Nachfrage nach Wohnraum und Sanierung.

Dabei profitiert auch das Handwerk von der guten Beschäftigungslage mit Reallohnzuwächsen und den nach wie vor niedrigen Zinsen.
Im dritten Quartal 2015 haben Auftragsbestände, Auslastung, Umsätze sowie Einstellungs- und Investitionsbereitschaft der Betriebe zugenommen. Am besten ist die Geschäftslage im Landkreis Hildesheim in den Bau- und Ausbauhandwerken.
Etwas verhaltener verlief die Entwicklung bei den Lebensmittelhandwerkern, die von der Konkurrenz der Supermärkte und Discounter arg betroffen sind.

Insgesamt ist die wirtschaftliche Entwicklung im Bezirk der Kreishandwerkerschaft Hildesheim-Alfeld sehr gut. Für 2016 wird weiterhin eine stabile Situation erwartet.
„Wir fordern unsere Politiker allerdings auf, mehr in die digitale Infrastruktur und in die Verkehrsinfrastruktur zu investieren und dabei die Bedürfnisse des Mittelstandes nicht aus den Augen zu verlieren“, appellierte der Kreishandwerksmeister.

Zur Ausbildungssituation führte Sackmann aus, dass es einen leichten Anstieg der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge gab. Bis heute sind es 485 Verträge, im Vorjahr waren es 481 Verträge. „Unsere individuellen Bemühungen sowohl um schwächere Schulabgänger als auch um Studienaussteiger, die Beteiligung an Veranstaltungen (Nacht der Bewerber) sowie die Imagekampagne haben maßgeblich zur Trendumkehr beigetragen“, freute sich Sackmann.

Die Betriebszahlen sind im Jahr 2015 gesunken. Zur Zeit sind 2726 Betriebe im Landkreis Hildesheim in der Handwerksrolle eingetragen.

Zur aktuellen Flüchtlingssituation wies Sackmann darauf hin, dass ohne Qualifikation und Ausbildung keine Integration der Flüchtlinge und Asylbewerber in Deutschland gelingen kann. In Hildesheim wurde im November das Integrationsprojekt Handwerkliche Ausbildung für Flüchtlinge und Asylbewerber gestartet.

Geschäftsführer Reiner Wendlandt stellte einen ausgeglichen Haushaltsplan vor, der von der Versammlung einstimmig genehmigt wurde.

Über Förderungsmöglichkeiten für Langzeitarbeitslose berichtete Bastian Ohlde vom Jobcenter Hildesheim. Er stellte das neue ESF- Bundesprogramm vor, nach dem Betriebe drei Jahre lang Lohnkostenzuschüsse in Höhe von bis zu 75 % erhalten können. Interessierte Arbeitgeber können sich telefonisch beim Jobcenter melden. (05121 969 726)

Über die Chancen von Studienaussteigern im Handwerk berichtete Carolin Walter von der Handwerkskammer Hildesheim – Südniedersachsen.

Im Rahmen der Versammlung überreichte Ulrich Sackmann dem Obermeister der Sanitär-Innung Hildesheim, Helmut Meier aus Hildesheim, die Ernennungsurkunde zum Obermeister.


Kreishandwerksmeister Ulrich Sackmann (rechts), Geschäftsführer Reiner Wendlandt (links) mit den Referenten Bastian Ohlde (Jobcenter), Carolin Walter (Handwerkskammer) sowie Obermeister Helmut Meier, der seine Ernennungsurkunde erhielt.