Verbraucherinformation


Billigangebote können teuer werden


Angebote für handwerkliche Leistungen sind Leistungsversprechen. Über eine gute Arbeit entscheidet schon die Auftragsvergabe. Wer Billigangeboten den Zuschlag gibt, riskiert billige Arbeit. Das kann teuer werden. Schlechte Arbeitsausführungen und frühzeitig auftretende Schäden können die Folgen sein.

Qualitätsarbeit ist ihren Preis wert!

Diese Prüfsteine sollen Auftraggebern helfen, Angebote sorgfältig zu planen und zu prüfen.
  1. Prüfen Sie Angebote sorgfältig.
    Vergeben Sie Aufträge nicht voreilig an die unter dem Strich billigste Offerte. Ein Angebot ist zunächst ein Leistungsversprechen.
  2. Kennen Sie die Leistungsfähigkeit der Anbieter?
    Wenn Sie den Anbieter nicht persönlich kennen, fragen Sie die örtliche Innung oder die Kreishandwerkerschaft, ob er als eingetragener Handwerksbetrieb bekannt ist. Ortsfremde Firmen sind häufig nicht mehr greifbar, wenn Mängel zu beseitigen sind.
  3. Geben Sie einheitliche Leistungsbeschreibungen vor und prüfen Sie die einzelnen Angebotspositionen.
    Fachlich genaue Leistungsbeschreibungen schließen Missverständnisse in Angeboten aus. So können Sie Angebote besser prüfen und im Einzelnen vergleichen.
  4. Das Preis-Leistungsverhältnis muss stimmen.
    Nicht das billigste Angebot ist das beste. Prüfen Sie extrem teure und billige Offerten besonders kritisch. Als Richtlinie gilt: Das technisch, wirtschaftlich und gestalterisch annehmbarste Angebot erhält den Zuschlag (Auszug aus § 25 VOB/A).
  5. Klären Sie die Ursachen von Preisdifferenzen.
    Die häufigsten Ursachen: Niedrige Werkstoffkosten durch minderwertiges Material, geringe Zeitansätze für Einfachausführungen mit unausbleiblichen Folgeschäden, niedrige Löhne für wenig qualifiziertes Personal. Überprüfen Sie die vertragsgerechte Ausführung der Arbeit.
  6. Festpreis je Mengeneinheit.
    Üblich ist ein Einheitspreis je Quadratmeter, Meter oder Stück. Nur in Ausnahmefällen wird ein Stundenverrechnungspreis vereinbart.
  7. Der Stundenverrechnungspreis.
    Handwerksbetriebe haben unterschiedliche Kosten und Stundenverrechnungspreise. Belegt und überprüfbar ist aber die durchschnittliche Zusammensetzung des Stundenverrechnungspreises: Lohn, Werkstoffkosten, Gemeinkosten, Sonderkosten, Betriebsergebnis.
  8. Zu einem guten Angebot gehört mehr.
    Vergleichen Sie auch ausgeführte Objekte und den Service: Technische, bauphysikalische und gestalterische Beratung. Dazu gehört die selbstverständliche Gewährleistung der Anbieter.
  9. Planen Sie regelmäßige Wartungs-/Instandsetzungsarbeiten.
    Halten Sie so Ihre Kosten in Grenzen. Rechtzeitige Wartungs-/Instandsetzungsarbeiten sind preiswerter als die Behebung größerer Schäden. Planen Sie mit Ihrem Handwerksbetrieb einen Wartungs-/Instandsetzungsrhytmus.
  10. Qualitätsarbeit ist ihren Preis wert.
    Planen und prüfen Sie die Angebote sorgfältig. Lassen Sie sich ggf. von einem Sachverständigen beraten. Sachverständige nennt Ihnen die Handwerkskammer oder die Kreishandwerkerschaft. Bedenken Sie:
    Qualitätsarbeit ist letztlich billiger als ein "billiges Leistungsversprechen".